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Spinalkanalstenose (Enger Spinalkanal)
Neben Bandscheibenvorfällen können auch andere Abnutzungserscheinungen an der Wirbelsäule auftreten. Aufgrund der besonders hohen Belastung von Hals- und Lendenwirbelsäule kommt es auch hier zu den stärksten durch Abnutzung bedingten Veränderungen. Durch eine langsame Entwässerung (Dehydratation) der Bandscheibe nimmt diese an Höhe ab und es kommt zur Lockerung des Bewegungssegmentes. Der Körper versucht, diesem Stabilitätsverlust zu begegnen. Die Facettengelenke seitlich des Spinalkanals vergrössern sich (Facettengelenkshypertrophie) und die Bänder, welche auf der Rückseite der Wirbelsäule für eine Zuggurtung sorgen, werden dicker und stärker (Ligamenthyperplasie). Knöcherne Anbauten an die Wirbelkörper (Osteophyten) stellen einen weiteren Abstützungsversuch des Körpers dar, der so ausgeprägt sein kann, dass benachbarte Wirbelkörper knöchern miteinander verwachsen können. All diese zusätzlichen Gewebe engen den dazwischen liegenden Spinalkanal und die darin verlaufenden Nerven und, wo vorhanden, das Rückenmark ein. Dadurch können verschiedenartige Beschwerden auftreten, wie eine Verminderung der Gehstrecke, Rücken und Beinschmerzen, aber auch komplexere Beschwerden durch eine bleibende Schädigung des Rückenmarkes in diesem Bereich.
Behandlung
Bei mässig ausgeprägter Stenose und geringen Beschwerden kann eine konservative Behandlung durch Physiotherapie, Rückenschule und Schmerzbehandlung erfolgen. Die Stenose geht jedoch unter dieser Behandlung nicht zurück.
Operation
Durch Abtragen des überschüssigen Bindegewebes (Flavektomie) und knöcherner Anbauten (hypertrophe Facettengelenke und Osteophyten) kann der Druck von Rückenmark und Nerven genommen werden. Abhängig von der jeweiligen Situation kann dies durch sog. interlaminäre Fensterung, Entfernen einer Seite des knöchernen Wirbelbogens (Hemilaminektomie) oder gar totale Entfernung eines Wirbelbogens (Laminektomie) erfolgen. Alle Verfahren führen zu einer Entlastung v.a. der seitlichen Anteile des Spinalkanales (Recessus lateralis), welcher in der Regel besonders stark verengt ist.
Spitalaufenthalt und Erholung
Nach der Operation ist ein Krankenhausaufenthalt von ca. fünf Tagen erforderlich. Anschliessend sollte eine Erholungszeit von mindestens sechs Wochen eingeplant werden. In welchem Mass und wie schnell sich die Beschwerden nach operativer Entlastung einer Spinalkanalstenose wieder zurückbilden, hängt erfahrungsgemäss mit der Länge des Zeitraumes, über den die Beschwerden bestanden haben, zusammen. Im Einzelfall ist eine Vorhersage nur schwer möglich. Viele Patienten brauchen auch aufgrund ihres höheren Lebensalters länger, um wieder die Selbständigkeit zurückzuerlangen, sich zu Hause selbst zu versorgen. Aus diesem Grund benötigen viele Patienten in einer zweiten Phase der Behandlung eine stationäre Rehabilitation.